Werter Freund der Uhrmacherei,
ein Handwerker, der auch viel selbst herstellt, der braucht auch das passende Material dazu.
Es ist manchmal unglaublich, was man alles so an Geld in Halbzeuge und Rohlinge investiert hat. Manchmal liegen diese Materialien, wie gute Weine, jahrelang am Lagerort.
Es ist dann immer wieder ein magischer Moment, wenn man dann ein Stück sich ablängt und daraus wieder ein neues Teil entsteht. Ein gutes Teil steht und fällt auch mit gutem Material.
Wenn man dann auch einen Rohling sich fertig macht, dann macht es oft Sinn, sich davon gleich mehrere Stück zu machen. Auf dem einen Bild sehen Sie z.B. Rohlinge für Werkhalter und Zifferblattabstandsringe.
Werte Freunde der Uhrmacherei,
in nächster Zeit muss einiges gemacht werden, es gibt einige Zapfen zum Einbohren!
Mit den Hartmetall-Handsticheln werden die Bohrungen genau zentriert. Diese Stichel nutze ich auch für viele Dreharbeiten an Tamponstahl.
Geschliffen werden die Stähle mit einer selbst gebauten Schleifmaschine per Hand. Zuerst werden die Stichel mit einer groben Scheibe vorgeschliffen und dann mit einer feinen Scheibe nachgeschliffen. Man kann auf dem einen Bild sehr schön die zwei Körungen auf dem Schliffbild sehen. Damit kann man sehr genau arbeiten.
Diese Stichel sind extrem scharf, da muss man dann auch nach der Verwendung kleine Kappen drauf tun, damit man sich nicht daran verletzen kann.
Werte Freunde der Uhrmacherei,
neulich wurde mir ein kleiner Uhrmachernachlass aus Norddeutschland angeboten.
Es handelte sich dabei um eine kleine Ausstattung, die ein Uhrmacher im Rentendasein noch genutzt hatte. Sein Sohn hat nun viele Jahre nach dem Tod seines Vaters die Sachen abgegeben.
Die kleine Drehmaschine tat mir leid. Sie war verrostet und nichts war mehr nutzbar. Ich hab die Maschine komplett gereinigt und neu eingeölt, die stark angefeilte Handstichelauflage habe ich geschweißt.
Inzwischen erfreut sich die kleine Drehbank wieder bester Gesundheit und hat ein Plätzchen auf meiner Fensterbank bekommen. Für keine Anpassungen und Anfertigungen z.B. an Gehäusetuben wird diese kleine Drehmaschine mir dann auf Arbeit zur Verfügung stehen.
Damit hat die kleine Drehbank einen schönen Altersruhesitz bekommen.
Die Firma Wolf und Jahn wurde 1887 gegründet und war in Frankfurt am Main ansässig. Wann genau mit diesem kleinen Unternehmen Schluss war, kann leider keiner mehr so genau sagen. Ich schätze mal, dass das Unternehmen in den 1960 er Jahren seine Pforten zu gemacht hat.
Diese kleine Drehmaschine stammt aus den 1920-er Jahren. Der Motorsockel stammt aus den 60-er Jahren und konnte von Flume zugekauft werden.
Werte Freunde der Uhrmacherei,
zur Sicherheit mache ich immer wieder mal neue Werkhalter für verschiedene Uhrwerke, die in meiner Werkstatt anstehen.
Derzeit wurden Werkhalter für ein Repetier-Taschenuhrwerk, ein Zenith El Primero 410Z, ein Rolex 3186 und ein Unitas 6498 hergestellt.
Werte Freunde der Uhrmacherei,
der Frisör hat seine Scheren, der Koch hat seine Messer und der Uhrmacher hat seine Kornzangen.
Eine gute Kornzange muss nicht teuer sein: Auch alte Exemplare können kleine qualitative Schätze sein. Es ist sehr wichtig, die Kornzangen immer scharf zu halten, sonst werden einem die Uhrenteile wegspringen oder Spiralen nehmen beim Richten Schaden.
Ein Blick auf die Bilder verrät, dass es verschiedenste Formen/Anschliffe für gewisse Arbeiten in der Uhrmacherei gibt.
Von der Fontax Kornzange bis zur A-Luck Kornzange aus der DDR hab ich alles in Nutzung. Wichtig ist immer die Beschaffenheit des Materials und die Haptik der Kornzangen.