Werte Freunde der Uhrmacherei,

ich konnte für mich ein sehr schönes Turmuhrwerk erstehen.
 
Es ist seit Jahrzehnten nicht mehr in Betrieb gewesen und ich werde hier im Blog von der Aufarbeitung berichten.

Das Uhrwerk ist komplett, sogar das Zifferblatt und das Zeigerwerk sind noch dabei!

Solche Stillleben haben auch eine gewisse Faszination.

In Bildform, für den Blog, ist dieser Moment also nun konserviert.

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Werte Freunde der Uhrmacherei,

der Beruf des Uhrmachers ist ja der Beruf der tausend Werkzeuge.

Heute möchte ich Ihnen mal ein Werkzeug vorstellen, was wirklich nützlich ist:

Mit diesem Zeigerhalter kann man Zeiger so spannen, dass man diese gut aufreiben kann, damit diese dann auch passend zum Zeigerwerk sind.

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Werte Freunde der Uhrmacherei,

auf der Arbeit habe ich einen Chef, der mit einem Umhang wirklich wie Dracula aussehen würde. Wir nennen ihn Hipstervampir und er stört sich zum Glück nicht daran.

Nun ist mir neulich ein Unitas in die Hände gefallen, was tief graviert ist. Hier kam mir die Idee, das Uhrwerk mehrfarbig galvanisch zu behandeln.

Meine Idee ist, wie ich finde, sehr gut aufgegangen:

Die Uhr kommt düster und gleichzeitig prunkvoll daher. Die Zeiger stammen aus fast 100 Jahre alten Beständen und kommen nach so vielen Jahrzehnten des Ruhens zum Einsatz.

Mein Chef auf der Arbeit findet die Uhr super und fühlt sich geehrt, dass er der Ideengeber für diese Uhr war.

Für mich ist diese Uhr die perfekte Mischung aus Prunk und Gruft, genau so wollte ich die Uhr haben.

Die Uhr hat ein Unitas 6497 mit einer edlen Schraubenunruh und einer Triovis Feinregulierung. Kron- und Sperrrad wurden mit dem Glashütter Sonnenschliff versehen und
blau angelassen. Das Gehäuse hat einen Durchmesser von 42 mm und ist mit Saphirgläsern versehen worden.

Nun liegt die Uhr in Ihrer Holzgruft und wartet auf die nächste Nacht.

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Werte Freunde der Uhrmacherei,

heute sieht man in den Straßen von Berlin viele junge Menschen, die nicht wissen was sie mit Ihrem Leben anfangen sollen.

Viele studieren dann irgendwas und sind unglücklich. Bei mir war das anders.

Mein Opa war Zimmermann und Schlosser, er liebte es, etwas zu erschaffen und seine Arbeit sehen zu können.

Er baute an vielen Wohnungsprojekten des Berliner Senates mit und wurde dann später Schulhausmeister.

Ich fing mit 11 Jahren das Sammeln von Uhren an und machte daraus später meinen Beruf.

Ein Handwerk kann man mit so vielen Facetten ausbauen und zeigen. Man kann viel dabei lernen und es wird nie langweilig.

Die meiste Zeit unseres Lebens arbeiten wir, da sollte man sich diese Zeit so gut es geht gestalten, sodass man daran auch Spaß hat.

Konfuzius sagte einst:

"Wähle einen Beruf, den Du liebst, und Du brauchst keine Tag in Deinem Leben mehr zu arbeiten."

Stimmt!

;-)

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Werte Freunde der Uhrmacherei,

hier möchte ich Ihnen eine Uhr zeigen, die ich von einem sehr alten Uhrmacher mit erstanden habe:

Es handelt sich um eine ehemalige Flieger Borduhr aus dem Jahr 1939 mit einem Junghans J30 BZ Eindrückerchronographen.

Das Gehäuse wurde leider befeilt und eine Lünette fehlt, das Werk hingegen ist in einem sehr guten Zustand.

Diese Uhr hat nach Ihrem Einsatz im Krieg als Autouhr weiter viele Jahre die Zeit angezeigt.

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Werte Freunde der Uhrmacherei,

ich bin ja ein großer Fan von Frauen.

Meiner Meinung nach wird in der Uhrenindustrie zu wenig für Frauen geboten. Dabei hab ich immer wieder auch an Uhren interessierte Frauen kennen gelernt.

Neulich hab ich eine wunderschöne Damenuhr aus den 90er Jahren in die Hände bekommen. Diese Uhr hat einen Durchmesser von feinen 25 mm.

Es handelt sich um eine Revue Thommen Damenuhr aus der GT 1885 Serie mit dem MSR K1 Uhrwerk bzw. Revue Thommen GT 12 Uhrwerk.

Für mich ist diese Uhr eine gelungene Form von Gleichberechtigung.

Die Uhr hat ein mechanisches Werk und einen Glasboden, das Uhrwerk hat auch feine Zierschliffe und eine schöne Vergoldung der Platinen, Kloben und Brücken.

Ich für meinen Weg, möchte auf jeden Fall in Zukunft immer wieder auch Damenuhren bauen.

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Werte Freunde der Uhrmacherei,

heute möchte ich mal einen lustigen Auswuchs der Uhrenindustrie vom Ende der 60er Jahre zeigen.

Damals dachten die Leute, je mehr Steine eine Uhr hat, desto besser ist diese dann von der Qualität her.

Dies führte dazu, dass Hersteller von Uhren gemogelt haben bis sich schon die Unruhwelle verbogen hat.

Hier können Sie sehr schön sehren, wie das Stundenrad mit sehr vielen flachen Decksteinen versehen wurde. Dies schaut gut aus, hat aber absolut keinen technischen Nutzen.

Später wurde dann diese Praxis unter Strafe verboten und der Spuk hatte ein Ende.

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Werte Freunde der Uhrmacherei,

immer wieder mal kommen Leute mit Ihren alten Taschenuhren von der Verwandschaft.

Diese wurden meist über Generationen weiter gereicht.

Nun war nicht jeder Arbeiter wohlhabend und konnte sich eine sehr gute Uhr leisten. Die Taschenuhren mit der Zylinderhemmung waren für die Arbeiterklasse und sind
heute noch in großer Stückzahl vorhanden.

Ich mache immer wieder mal so eine Uhr, nicht wegen der Technik, die dort drinnen verbaut ist. Mir geht es viel mehr um das Strahlen der Besitzer, wenn die Uhr wieder in Aktion gezeigt werden kann.

Diese Uhr hier hat 2 Weltkriege überlebt und sieht immer noch sehr rüstig aus.

Diese Uhren kann man heute nicht mehr so genau laufend her richten.

Dafür kann man aber die Uhren so herrichten, dass man diese auch mal in Aktion zeigen kann.

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Werte Freunde der Uhrmacherei,

dieses Jahr findet wieder die Internationale Antik Uhrenbörse in Furtwangen statt.

Vom 24 bis zum 26 August kann man nach Herzenslust wieder nach tollen Uhren, Ersatzteilen, Werkzeugen, Maschinen und Literatur Ausschau halten.

Ich werde auch wieder mit einem ganz kleinen Stand dort vertreten sein.

Hier der Link zur Webseite
 
Ich freue mich auf Ihren Besuch!

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Werte Freunde der Uhrmacherei,

manchmal geht man als Uhrmacher auch auf Erkundungsreise:

2016 hab ich bei einem Uhrmachernachlass eine total ramponierte Thiel Saturn Taschenuhr gefunden. Die Uhr war in einem beklagenswerten Zustand.

Ich fand den Aufbau des Werkes interessant und machte mich an die Aufarbeitung. Einige Teile der Uhr hatten keinen guten Zustand, ich entschloss mich auf die Ersatzteiljagt zu geben.
 
Bei einem 82-jährigen Uhrmacher bin ich dann fündig geworden. Als ich Ihn nach Ersatzteilen für dieses Uhrwerk fragte, hat er schon recht verwundert geschaut.Er krauchte auf einen Hängeboden in seiner Wohnung und kam freudestrahlend mit einer Kiste von Ersatzteilen zu diesem Uhrwerk wieder.
 
Der Rückdeckel zu der Uhr war nicht mehr vorhanden. Ich hatte mich dann dazu entschlossen, der Uhr einen Glasboden zu geben. Das Werk ist sehr einfach aufgebaut, dennoch hat es einige Eigenheiten und ich hatte meinen Spaß damit.

Viele Spuren Ihres Arbeitslebens kann man der Uhr heute noch ansehen aber sie hat ein schönes Plätzchen in meiner Vitrine bekommen und erfreut such wieder bester
Gesundheit.

Es war für mich ein schönes Erlebnis, hatte diese Uhr doch ca 40 Jahre lang die Zeit nicht mehr anzeigen dürfen.

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Werte Freunde der Uhrmacherei,
 
in der Uhrentechnik gab es immer wieder Umbrüche und viel Innovation.
 
Heute möchte ich mal ein ganz besonderes Uhrwerk von der Uhrenfarbik Staiger aus St. Georgen im Schwarzwald zeigen.
 
Das erste Chrometron Uhrwerk wurde Mitte der 1960er Jahre entwickelt und ab 1967 produziert. Das Kaliber 875 ist der Nachfolger des 852. Es hatte einige Verbesserungen und konnte noch kostengünstiger hergestellt werden. Der Erfinder dieser Konstruktion war Reinhard Jäckle. Nach seiner Einstellung bei Firma Staiger meldete er diese Konstruktion als Gebrauchsmuster an.
 
Der Anker (gut an den roten Spulen erkennbar) wird durch einen elektromagnetischen Impuls ausgelenkt und durch eine Feder wieder zurückgestellt. Beim Auslenken betätigt der Anker einen Hebel, der 1. das Sekundenrad immer ein Stück weiter dreht und 2. über eine Blattfeder einen Impuls an die Unruhe gibt, sodass sie schwingt.
 
Beim Vorschwingen der Unruhe wird über die Blattfeder ein Kontakt geschlossen, der den elektromagnetischen Impuls für den Anker zum Auslenken gibt, sodass die Unruhe gleich wieder angestoßen wird.
 
Die Unruh als Taktgeber bekommt hier nur einen Impuls und kann sonst frei schwingen, aus diesem Grund kann man durchaus von einer Chronometerhemmung sprechen.

 

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Werte Freunde der Uhrmacherei,

im Rathaus von Berlin Pankow findet man noch weit über 100 Jahre alte Uhrentechnik: Das alte Turmuhrwerk ist bis heute dort in Betrieb.
 
Es erfolgten in den vielen Jahrzehnten des Betriebes einige Umbauten, so gibt kein Pendel mehr den Takt an. Inzwischen ist hier ein Kippankerrelais
eingebaut, das Räderwerk wird heute durch eine funkgesteuerte Hauptuhr frei gegeben; dennoch ist das Meiste, was hier in Betrieb ist, über hundert Jahre alt.

Ich habe als Lehrling meine Schulpraktika immer in Turmuhr- und Glockenfirmen gemacht. Ich habe in dieser Zeit sehr viel gesehen und gelernt.

Den Praktikumsbetreuern bin ich heute noch sehr für diese lehrreiche Zeit dankbar.

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Werter Freund der Uhrmacherei,

bei modernen Armbanduhren sind die Zahnräder meist gestanzt. Dies hat zur Folge, dass die Flächen glatt und poliert sind.
 
Was für die Zahnflanken eine gute Sache ist, sieht auf den Oberflächen für den Betrachter meist etwas langweilig aus.

Wenn man hier einen Kreisschliff drauf zaubert, bekommt so eine Uhr gleich viel mehr Tiefe.

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Werte Freunde der Uhrmacherei,

ich liebe es, mit historischen Maschinen zu arbeiten.

Mit Ihnen kann man oft sehr gut arbeiten und bei guter Pflege halten diese Gerätschaften mehr als ein Uhrmacherleben.

Mit dieser historischen Uhrmachertischbohrmaschine mache ich meine Perlage auf Uhrwerksteile.

Man kann sehr feinfühlig mit ihr arbeiten und genau diese Eigenschaft ist sehr wichtig für solche Arbeiten.

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Werte Freunde der Uhrmacherei,

ich habe neulich ein wunderschönes Taschenuhrwerk überholt:

Es handelt sich um ein Schweizer Taschenuhrwerk mit Schlüsselaufzug.

Das Uhrwerk ist auf der Werksseite wunderschön skelettiert, man hat einen sehr tollen Blick auf das Räderwerk und den seitlichen Anker mit dem Gegengewicht.

Das Uhrwerk wurde gereinigt und die Vergoldung wurde erneuert.
 
Ich mache dafür gerade ein Gehäuse, aus diesem Grund hat das Werk bei seiner Überholung auch etwas Kosmetik erhalten.

So kann das alte Uhrwerk, wie eine alte Dame, wieder ein Lächeln schenken.

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Werte Freunde der Uhrmacherei,

ich mache von Zeit zu Zeit auch immer wieder gerne eine Uhr mit einem Automatikwerk.

Für eine Damenuhr hab ich ein ETA 2824-2 veredelt.
 
Dieses Uhrwerk hat als erstes Exemplar einen Rotor mit den neuen Schriftzug bekommen.

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Werte Freunde der Uhrmacherei,

heute möchte ich mal eine Uhr vorstellen, die Bestandteil des Arbeitslebens vieler BVG Mitarbeiter war.

Diese Dienstuhren wurden dem Fahrpersonal zur Durchführung des Fahrbetriebes zur Verfügung gestellt.

Die BVG Taschenuhren hatten das Unitas Kaliber 435 eingebaut, welches schon damals über eine Incabloc Stoßsicherung verfügt hat.
 
Die Uhren sind sehr hochwertig und genau, das Design ist schlicht und funktional.

Ich persönlich liebe solche feinen und eleganten Uhren.

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Werte Freunde der Uhrmacherei,

auf meiner Arbeitsstelle in Berlin Mitte habe ich einen tollen Begleiter auf dem Uhrmachertisch:

Es handelt sich um eine kleine Uhr, die im Uhrenindustrie-Museum Schwenningen gefertigt wird. Der Rädersatz ist von einem Weckerwerk und die Uhr läuft einen Tag lang.

Ich habe großen Spaß daran, die Uhr auf meinem Tisch laufen zu lassen. Der Takt der Stiftankerhemmung hält mich immer in Bewegung und an der Arbeit.

Hier können Sie noch ein Video von meinem Besuch in diesem Museum sehen:

 

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Werte Freunde der Uhrmacherei,

in Russland gibt es auch eine Uhrenindustrie.

Heute möchte ich mal ein Uhrwerk von der Uhrenfabrik Tschistopol (Wostok) zeigen. Josef Stalin ließ dieses Werk 1942 errichten, noch heute ist Wostok offizieller Lieferant für das russische Militär.

Das Kaliber 2605 wurde etwa Mitte der 1950 er Jahre gebaut. Es hat eine Breguetspirale und Genfer Streifen.

Hier kann man sehen, dass es auch sehr schöne Uhrwerke aus Russland gibt.

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Werte Freunde der Uhrmacherei,
 
ich habe vor 3 Monaten ein skelettiertes Unitas 6409 erstanden.
 
Das Uhrwerk hat hier noch eine Gravur auf den Stegen. Diese Gravur war so tief, dass ich diese nicht raus schleifen konnte.

Ich hatte hier aber auch schon eine Idee, wie ich das Werk entsprechend meiner "Handschrift" veredeln könnte.

Die Gravuren habe ich mit Abdecklack versehen und dann konnte ich meine Zierschliffe hier aufbringen. Die Schrauben sind hier poliert und vergoldet worden. Kron- und Sperrrad sowie die Sperrklinke haben einen Glashütter Sonnenschliff von mir erhalten und wurden dann blau angelassen.

Das Werk hat eine Schraubenunruh und eine Triovis-Feinregulierung.

Bald kann ich dann die komplette Uhr dazu dann vorstellen.

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Werte Freunde der Uhrmacherei,

es gibt in unserem Beruf immer wieder Konstruktionen, die uns tief staunen lassen. Dieses besondere Uhrwerk möchte ich heute mal vorstellen.

Nach dem Jahr 1945 brachte der Uhrenfabrikant Karl Jauch Uhrwerke mit Pulshammer-Aufzug heraus.

Hierbei sind in zwei Glaskolben mit Alkohol befüllt. Unten am Uhrwerk war ein Heizelement angebracht, dies hat man mit der gewöhnlichen Wechselspannung von 220 Volt betrieben.

In dem Glaskolben ist nun der Alkohol gasförmig geworden und hat sich als Kondensat auf der anderen Seite wieder angesammelt. War die andere Seite gut mit dem Kondensat befüllt, dann hat die Schwerkraft ihr Übriges getan und die Uhr war wieder ein Stück weiter aufgezogen.
 
Diese Uhren werden unter Uhrmachern auch als "Schnapsuhren" oder "Uhren mit Schnapsmotor" bezeichnet.

Diese Uhren gab es nur in einer sehr kleinen Stückzahl und so sind diese heute sehr selten geworden.

Es gibt ja den alten Spruch: "Ein Uhrmacher, der nicht säuft, ist wie eine Uhr, die nicht läuft!"

Nun ja, bei dieser Sorte Uhren komme ich auf jeden Fall immer wieder ins Schmunzeln.

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Werte Freunde der Uhrmacherei,

es gibt Uhren, die kommen in einem wirklich grausamen Zustand beim Uhrmacher an.
 
Dieses Exemplar ist aber wirklich außergewöhnlich runter gekommen: Diese Uhr muss noch eine ganze Weile gelaufen sein, obwohl hier sicherlich ein ungutes, lautes Klappern bemerkbar gewesen sein muss.

Es hatte sich eine Schraube gelöst und der Rotor knallte immer wieder gehen eine Schraube. Dadurch ist der Rotor an einer Speiche schlimm demoliert worden.Später haben sich weitere Schrauben gelöst, wodurch die Automatik auseinander geflogen ist.

In der Uhr sind viele Spuren der Verwüstung zu sehen.

In solch gravierenden Fällen wird das Uhrwerk komplett bei Tag Heuer getauscht. Es macht keinen Sinn da selber was dran zu machen, da man als Uhrmacher keine Teile für Uhrwerke von Tag Heuer bekommt.

Diese Uhr ist ein wirtschaftlicher Totalschaden, eigentlich kann man die Uhr weg werfen.

Also: Wenn Sie ein Klappern oder Schlagen in Ihrer Uhr bemerken, dann gehen Sie lieber gleich zum Uhrmacher!

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Werte Freunde der Uhrmacherei,

nicht jede Uhr ist um jeden Preis erhaltenswert.

Bei dieser Uhr war das Uhrwerk in einem sehr schlechten Zustand: Damals waren diese Uhren nicht wasserdicht und so hatte Feuchtigkeit ein leichtes Spiel.

Nun denkt der eine oder andere, dass diese Uhren meist aus massivem Gold sind.

In Wirklichkeit ist das Gegenteil der Fall: Die Uhren sind papierdünn mit Gold belegt und haben dann meist noch einen Messingkern.

Hier können Sie mal so eine Uhr mit Messingkern sehen. Das Gold ist wie eine Folie
um den Messingkern rum getrieben worden.

Dadurch ist der Wert einer solchen Golduhr nicht sehr hoch.

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Werte Freunde der Uhrmacherei,

wenn ein Edelstahlboden stark genug ist, dann kann man ohne Probleme daraus einen Glasboden zaubern.

Man muss den Kern ausdrehen und dann den Sitz des Glases passgenau ausdrehen. Bei sehr dünnen Edelstahlböden wird es da schon schwieriger:

Hier muss man einen weiteren Ring aus Edelstahl dann einlasern und dann kann man hier den Sitz des Glases ausdrehen.

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Werte Freunde der Uhrmacherei,

ich bin ja ein leidenschaftlicher Sammler von Uhren, die auch einen Bezug zu Berlin haben. Es ist immer wieder spannend, was in dieser Stadt mal so alles in Sachen Uhrmacherei los war.

Vor einiger Zeit war mir diese Uhr ins Netz gegangen, es handelt sich um eine Taschenuhr aus den 20er Jahren, die ein Tulasilber Gehäuse hat.

Tulasilber wird in Deutschland auch Blachmal und in Italien Niello genannt. Es handelt sich dabei um eine schwarze Masse, die in Gravuren auf der Silberoberfläche eingepresst wird.

Der Begriff Tulasilber kommt von der Stadt Tula aus Russland, die war für solche Handwerksarbeiten mal berühmt. So hat sich der Begriff Tulasilber in unseren Breitengraden mehr und mehr durchgesetzt.

Über die Gebrüder Böll konnte ich leider nichts herausfinden. Evtl. kann ja jemand, der den Blog hier liest, mir noch einen Tipp dazu geben.

Das Uhrwerk wurde von mir überholt, es mussten einige Schrauben erneuert werden. Ein Zeiger war nicht passend zu der Uhr, dieser wurde durch einen anderen alten Zeiger im passenden Design von mir ersetzt.

Auf dem Bild mit dem schwarzen Untergrund können Sie das Werk bei der Demontage sehen. Wenn man genau hinschaut, dann sieht man Ölpfützen auf der Grundplatine. Das geht natürlich nicht, jetzt ist das neue Öl da, wo es auch hin gehört.

Diese Uhr hat nun ein feines Plätzchen in meiner Vitrine erhalten.

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